Wettbewerbsvorteil. Klar, den möchte jeder haben. Und dabei kapriziert man sich in der Suche gewöhnlich auf den Wettbewerber. Was macht der? Was macht der nicht? Und was kann ich besser? Das wäre dann mein Wettbewerbsvorteil. So die Lehre. Ich halte das für wenig zielführend. Vielleicht sogar für hilflos. Ich mag nicht über den Wettbewerber reden. Ich möchte über Sie reden! Aber ich weiß noch nicht, ob Sie mich nachher noch lieb haben!?
Meine Definition von Wettbewerbsvorteil geht so: Ich muss etwas haben/können/tun/anbieten, bevor es ein anderer tut. Das klingt einfach. Ist logisch. Und doch knüppelhart. Denn wenn ich etwas früher als andere kann, dann bin ich Erster. Dafür gibt es auf dem Treppchen Anerkennung. Ich bin Sieger. Da ist er, der Wettbewerbsvorteil.
Die Kehrseite der Medaille sieht aber anders aus
Wenn ich Erster bin, heißt das auch, dass das was ich tue, zuvor noch nicht gemacht wurde. Es hat noch keiner ausprobiert. Es gibt keine Erfahrungen. Keine Beweise. Kein "Proof of Concept". Und als verantwortungsvoller Unternehmer hätte ich die gerne. Schließlich habe ich Verantwortung. Und ich habe viel zu verlieren. Und überhaupt: Es geht doch auch so ganz erfolgreich, oder?
Kennen Sie das?
Dieses Dilemma zwischen Fortschritt und Behütertum? Und es gibt zahlreiche Floskeln dafür: "Never touch a running System!" Besonders dann, wenn es Gewinn abwirft. Was für ein Blödsinn. Wenn wir Bestehendes nicht angerührt hätten, säßen wir heute noch in Höhlen am Lagerfeuer. Und die Argumentation mit dem Gewinn funktioniert auch nicht. Denken Sie an NOKIA. Wir alle hatten diese Handys. Das 6310 & Co. steckte in jeder Hosentasche. Heute sind es iPhones und Androiden. Und die Handysparten von Siemens und NOKIA sind Geschichte.
Also was passiert da in uns?
Was passiert mit uns, wenn wir Erster werden wollen? Im Changemanagement spricht man von den drei Phasen in Veränderungsprozessen. Na? Was denken Sie ist das Merkmal der Phase 1?
Nein!
Sie lesen richtig. Veränderung muss mit einem Nein beginnen. Der Gedanke muss sich im ersten Augenblick unvorstellbar anfühlen. Das kann nicht gehen. Nein. Kommt das nicht, reden wir nicht ernsthaft über Wandel. Allenfalls über eine minimale Kurskorrektur. Wenn Sie also zukünftig auf eine Idee oder einen Gedanken spontan mit Ablehnung reagieren, könnten Sie das als positives Zeichen, auf dem richtigen Weg zu sein, werten. Sie müssen das allerdings nicht. Gelingt Ihnen die richtige Deutung, sind Sie auf dem Weg zu Phase 2:
NaJa.
Das ist die rationale Akzeptanz. Ihr Hirn hat sich mit der Idee auseinandergesetzt und findet tatsächlich und nach reiflicher Überlegung das ein oder andere Argument, warum die Idee eigentlich und vielleicht dann doch gar nicht so schlecht ist. "Denken hilft", hat meine Großmutter zu mir immer gesagt. Und für Phase 2 hat sie recht, aber es reicht noch nicht. Wir brauchen neben dem Hirn noch ein weiteres Körperteil um in Phase 3 zu kommen. Beleg dafür ist dieser Ausspruch:
Geil!
Entschuldigung, ich meine es ernst: Wir müssen nicht nur rationale Argumente haben. Wir müssen regelrecht geil sein. Wir brauchen Begeisterung. Wir müssen sprühen. Wir müssen das mit ganzem Herzen wollen. Wir brauchen auch die emotionale Akzeptanz. Und erst dann, liebe Leserin, lieber Leser, sind wir tatsächlich bereit, für das oben erwähnte Treppchen.
So, und jetzt zur Gretchenfrage:
Was glauben Sie? Wie viel Zeit nehmen diese drei Schritte bei uns in Anspruch? Was schätzen Sie?
Keine Ahnung?
Stimmt. Wir können es nicht vorhersagen. Das kann 3 Sekunden dauern oder auch 30 Jahre. Aber die wirkliche Gretchenfrage ist eine andere. Genau genommen sind es sogar zwei:
- Lässt sich Wandel eigentlich verhindern?
Die Antwort lautet Nein. Und wenn Sie das in Zweifel ziehen, dann lesen Sie bitte nochmal weiter oben von NOKIA. - Kann ich schneller wandeln als der Wettbewerber?
Ja. Sie können. Und ich spitze jetzt zu: Sie müssen! Denn wenn Sie mit einer Idee, einem Konzept einer Veränderung 12 Monate früher fertig sind, wie der Rest der Welt, dann haben Sie ihn: Den knallharten Wettbewerbsvorteil. Für 12 Monate. Danach können es die anderen auch. Oder sie sind den NOKIA-Tod gestorben.
720 Fahrschulbetriebe
Und was sich jetzt hier so flapsig anhört, ist mein völliger Ernst. Wir haben in diesem Land derzeit noch ca. 10.500 Fahrschulen. Wir verlieren aktuell etwa 720 Fahrschulbetriebe pro Jahr. Darüber spricht mit Ihnen keiner gerne. Es ist nicht im Interesse von Konzernen und Verbänden. Aber es ist nunmal so. Zeit also, dass Sie sich mit den oben beschriebenen Schritten auseinandersetzen.
Ein Blick nach Österreich hilft uns da vielleicht weiter. Und die Zahlen passen so schön zu uns. Österreich hat etwa 450 Fahrschulen auf 8 Millionen Einwohner. Österreichische Verhältnisse würden bei uns in Deutschland 4.500 Fahrschulbetriebe bedeuten. Ja Servus.
Warum schreibe ich Ihnen diesen Hartig-Blog?
Ich formuliere das jetzt mal in meiner Mundart (und im Hartig-Blog darf ich das): Ich möchte Ihnen etwas auf die Füße treten. Ich möchte Ihnen Mut machen. Ich möchte Sie bestärken. Der Branche stehen sehr gute Zeiten bevor - wenn sie wandelt. Wenn Sie Ideen hat. Alte Zöpfe abschneidet. Gewohntes hinterfragt. Liebgewonnenes über Bord schmeißt. Sich mit dem Nein auseinandersetzt.
Es gibt aber noch einen zweiten Grund, warum mir dieser Blog so wichtig ist:
Seit dem 08. September 2017 laufen wir mit der themenspezifischen Fortbildung "Fahrausbildung 3.0" durch dieses Land. Mit maximaler Resonanz. Das Modul ist nahezu immer vollständig ausgebucht. Das gilt auch für die zur Idee zugehörigen Module "Mental Replay" und "Theorie 3.0". Die Auslastung der Module bestätigt mir, dass wir die besseren Kunden haben. Wir haben Sie! Sie haben diesen Wandel längst erkannt. Und vertrauen Sie uns: Wir hören in all diesen Modulen sehr oft das oben zitierte "NEIN". Das macht mich sehr stolz. Wir sind gemeinsam auf dem richtigen Weg. Wir leben Wandel. Dankeschön, dass Sie das zulassen.
Und natürlich!
Dieser Wandel trifft auch uns als FORTBILDUNG33.de. Angetreten sind wir 2011 als reiner Fortbilder. Heute sind wir viel mehr. Wir sind Ihr Dienstleister mit folgender Vision:
Immer eine passende Idee für deine Zukunft!
Wollen Sie dabei sein? Und damit das für uns alle besser nachvollziehbar ist, haben wir in den Markenauftritt etwas mehr Struktur gebracht. Ich bin sicher, Sie haben einige Fragen. Und Sie können sicher sein, dass wir Antworten haben. Für die Zukunft. Den Wandel. Ein neues Bewusstsein für Fahranfängervorbereitung. Fahrausbildung 3.0!
Na? Haben Sie mich jetzt noch lieb?
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine großartige Zukunft. Vielleicht sehen wir uns im "Club of Excellence" oder auch sonst bei einer Veranstaltung.
Ihr Nils Hartig
Februar 2018